Beschreibung
Auseinandersetzungen mit der Seele durchziehen die Kulturgeschichte von Beginn an. Sie sind in den religiösen Offenbarungen und in den Künsten zu finden. Später tauchen sie ganz explizit in der Theologie und Philosophie auf. Mit dem Siegeszug der Naturwissenschaften ändern sich die Anschauungen über den Menschen – Materialismus und mechanische Weltvorstellungen werden dominant. Ende des 19. Jhd. gelingt es, eine von der Philosophie unabhängige Psychologie als separate akademische Disziplin zu begründen. Statt Spekulation ist nun empirisches Forschen, am besten durch Experimente, das Mittel der Wahl.
Eine andere Behandlung finden die Fragen der Seele in der von R. Steiner (1861-1925) begründeten Anthroposophie. Grundlegend wird hier der Mensch als dreigliedriges Wesen nach Leib, Seele und Geist verstanden. Das Seelisch-Geistige ist unabhängig vom physischen Leib. Die Erkenntnisfähigkeiten des Menschen können so erweitert werden, dass im Sinne einer exakten Wissenschaft nicht nur die sinnlichen Dinge, sondern auch Übersinnliches wie Seele und Geist erforscht werden können (sog. Erkenntnispfad).
Diese zwei Perspektiven, die anscheinend recht gegensätzliche Zugänge zur Seele bieten, sollen dargestellt und die jeweiligen Ziele und Möglichkeiten erörtert werden.
Referent
Infos
Ort: online
Uhrzeit: Donnerstag, 19.11.2020, 20 Uhr
Anmeldung erforderlich: Ja
Link zum Vortrag: https://uni-bamberg.zoom.us/j/94513408146